Der Schwerewert, ein wichtiger Faktor beim Landesamt.

Am 17.12.2014 wurde durch das LVermGeo die örtliche Fallbeschleunigung im Landesamt für Mess- und Eichwesen Rheinland-Pfalz bestimmt.
Bestimmung des Schwerewertes im Drucklabor des LME-RLP.

Masse und Gewicht bedeuten nicht das Gleiche, werden jedoch oft miteinander verwechselt. Auf der Erde wird jeder Körper mit einer Masse von der Erde in Richtung Erdmittelpunkt beschleunigt.
Die auf der Erdoberfläche spür- und messbare Beschleunigung wird Schwere (Einheit: m/s²) genannt. Das Produkt aus der Masse und der örtlichen Schwere (-beschleunigung) ergibt das Gewicht,
das uns die Waage anzeigt. Aufgrund der Gestalt und Bewegung der Erde und anderen Faktoren ist der Betrag der Schwere u.a. von der Lage auf der Erde abhängig.
Infolge der inhomogenen Verteilung der Massen im Erdinneren, lässt sich die Schwere mathematisch nur näherungsweise beschreiben.
Das Gewicht in Wechselwirkung zu einer bestimmten Fläche definiert den physikalischen Druck. Im Bereich Druckmessung wurde beim Landesamt ein neues Kolbenmanometer als Primärnormal beschafft. Dieses ermöglicht Messgeräte bis auf die 5. Stelle (entspricht einer  Genauigkeit von 0,009%,  9,0E-05 bzw. 90 ppm) genau zu prüfen. Um diese Genauigkeit im Rahmen der Rückführung möglichst  uneingeschränkt weitergeben zu können, muss der lokale Schwerewert auf mindestens 6 Stellen (9,81XXX m/s2) bekannt sein. Diese Aufgabe wurde vom Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation (LVermGeo) übernommen. Durch eine relative Schweremessungen am 17.12.2014, mit einem Gravimeter (Scintrex CG5 SN: 1012440724) angeschlossen an zwei überprüfte Schwerefestpunkte (2. Ordnung) in der Umgebung Bad Kreuznachs, wurden die Schwereunterschiede zu zwei Punkten im Masse- und Drucklabor des Mess- und Eichamtes gemessen (siehe Bild).
Kurze Hintergrundinformation: Was versteht man unter Relativschweremessung?
Die vom LVermGeo Rheinland-Pfalz eingesetzten Messgeräte sind sogenannte Relativgravimeter. Das bedeutet, dass diese Messgeräte lediglich Schwereunterschiede messen können.
Dafür ist in den Relativgravimetern eine hoch sensible Quarzfeder verbaut, an der wiederum eine Masse befestigt ist. In Abhängigkeit von der einwirkenden Schwerebeschleunigung ergibt sich
eine geringere oder größere Auslenkung der Feder. Der Auslenkungsunterschied bei der Messung auf zwei Punkten kann mit einem bekannten Faktor in einen Schwere-unterschied umgerechnet werden.
Im Masselabor Raum 4 (EG) wurde in einer Höhe von 1,02 m über Fußbodenniveau ein Schwerewert von g = (9,810418 ± 0,000003) m/s² gemessen.
Im Labor Druck Raum 109 (1.OG) wurde in einer Höhe von 1,18 m über Fußbodenniveau ein Schwerewert von g = (9,810408 ± 0,000003) m/s² gemessen.
Die Referenzhöhe des DGP8 ist nahezu identisch. Die angegebene Genauigkeit von ± 0,000003 m/s² (K=1) umfasst auch die zeitlichen Variationen des Schwerewertes.

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